B-Wurf Trächtigkeitstagebuch & Geburtsablauf

10. November- 15. November 2009 (30. – 36. Tag)

Jetzt haben wir Gewissheit: Shirin ist tragend! Auf den Ultraschallbildern konnte der Tierarzt eindeutig viele Fruchtanlagen sehen.

„Danke Flynn, das hast du toll gemacht!“

Unser Bangen hat nun ein Ende. Bis heute haben sich nämlich bei Shirin die typischen Anzeichen – Übelkeit, Schleim, Appetitlosigkeit usw. – nicht gezeigt, sie hat lediglich viel geschlafen.  Da sie das aber schon immer gerne gemacht hat, haben wir darin nicht sofort eine Schwangerschaft gesehen. Shirin wiegt jetzt 34 kg und ihr Bauchumfang beträgt (gemessen ab der hinteren Rippe) 73 cm.

Shirin war schon immer sehr schmusig, aber jetzt hat sich dies noch gesteigert. Sie sucht 24 Stunden am Tag Kontakt und genießt es natürlich, jetzt im Mittelpunkt zu stehen.

Aber jetzt erstmal: was tut sich in Shirins Bauch?
Zehen, Barthaare und Krallen beginnen, sich zu entwickeln. Die Föten sehen nun aus wie Hunde. Kopf und Rumpf sind unterscheidbar, die Fellfarbe beginnt, sich zu entwickeln, der Herzschlag der Föten ist per Stethoskop hörbar, die Zitzen der Hündin werden dunkler und schwellen an.

16. November – 23. November 2009 (37. – 44. Tag)

Shirin hat 4 kg an Körpergewicht und 6 cm an Bauchumfang zugelegt.

Sie ist zu Hause sehr träge, doch das Laufen über die Felder lässt sie sich trotz ihres dicken Bauches nicht nehmen. Beim Sparzierengehen hat sie es schon immer geliebt, Krater zu buddeln. Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist dies in Anbetracht ihres Bauches nicht mehr ganz so leicht möglich. Aber keine Panik, wir überfordern unsere Shirin nicht. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und solange sie sich dazu in der Lage fühlt, soll sie dies auch machen.

Wir halten selbstverständlich das Gewicht von Shirin im Auge und haben ihre Malzeiten auf dreimal täglich umgestellt.

In unserer Welpenstube ist alles für die Geburt vorbereitet und Shirin ist jetzt schon gerne dort, weil sie da auch ihre Ruhe genießen kann. Sie lässt sich weiterhin sehr gerne beschmusen und auch ich genieße es, wenn sie sich so zärtlich an einem schmiegt.

24. November – 28. November 2009 (45. – 49. Tag)

Gestern Abend wollte ich unserer werdenden Mama noch was Gutes tun: es gab Hüttenkäse mit Haferflocken und einem Löffel Honig – mmmhhh das hat geschmeckt. Und wehe, einer aus dem Rudel kam ihr zu nahe.
Shirins Flanken sind schon richtig füllig geworden, aber sie hat auch schon wieder 4 cm an Umfang zugelegt. Es sind jetzt insgesamt 83 cm.

Beim kürzlich durchgeführten Kontrollbesuch war der Tierarzt sehr zufrieden. Shirin wiegt jetzt 39 kg – sie hat bis jetzt 5 kg zugenommen.
Wir gehen mit Shirin jetzt immer häufiger ins Wurfzimmer und messen seit dem Wochenende jeden Tag die Temperatur.
Die ersten leichten Bewegungen sind auch schon zu spüren, aber nur, wenn wir noch viel Geduld haben, denn noch sind die Babys ganz klein.

Das passiert jetzt in Shirins Bauch:
Die Knochen der Babys verstärken sich. Die Haare an Shirins Bauch fallen aus und sie sollte jetzt keine rauhen Spiele mehr spielen oder springen.

29. November – 06. Dezember 2009 (50. – 57. Tag)

Bald ist es soweit, dass wir stolz in die Wurfkiste mit Shirins Welpen blicken können, in der sie schon jetzt sehr gerne liegt und die Ruhe genießt. Die Haare an ihrem Bauch fallen weiter aus, Fell und Knochen der Welpen werden nun entwickelt und gestärkt.
Zum ersten Mal haben wir die Bewegungen der kleinen Racker in Shirins rundem Bauch gespürt – es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl. Die Welpen können inzwischen leicht unter der Bauchdecke ertastet, jedoch noch schwer gezählt werden. Wir sind sehr neugierig, wie viele Welpen es genau werden.

Shirin hat natürlich noch an Umfang zugenommen. Der Bauch ist weiter auf 89 cm gewachsen, das sind 6 cm mehr als letzte Woche. – Oh je, arme Shirin.
Am liebsten möchte sie nur noch schlafen, nach dem Spaziergang keucht sie ordentlich. Shirin muss jetzt häufiger zur Toilette und hat nach dem Fressen sichtlich Schwierigkeiten eine bequeme Schlafposition zu finden.
Aber wir machen es ihr so angenehm wie möglich.

Es sind nun noch 13 Tage (das ist der 63. Tag nach der Deckung), bis wir unsere Goldies begrüßen dürfen. Wir sind sehr gespannt.

07. Dezember 2009 (58. Tag)

Ab heute dürfte Shirin ihre Babys bekommen, ohne dass es nachteilig für die Welpen sein könnte.
Wir messen jetzt täglich zweimal die Temperatur und es ist alles noch im grünen Bereich. Shirins Temperatur liegt, seit der ersten Messung in der 7. Woche, immer bei 37,6 – 37,9 °C.
Ich habe heute bei Shirin die Haare an den Zitzen etwas frei geschnitten, damit die Babys freien Zugang zu ihnen haben.

08. Dezember 2009 (59. Tag)

Bei Shirin ist weiterhin noch alles im grünen Bereich. Seit letzter Nacht ist sie etwas unruhig und ihre Temperatur ist leicht gesunken.
Shirin liegt jetzt viel in ihrer Wurfkiste und schläft, sofern ihre Babys es zulassen. Wenn man genau hinsieht, kann man erkennen, dass sie häufig und ordentlich strampeln.
Wenn wir mit Shirin nach draußen wollen, streikt sie zumeist. Sie will sich nicht mehr weit entfernen.

09. Dezember 2009 (60. Tag)

Shirin macht es spannend. Gestern war sie sehr unruhig, lief ständig hin und her und fand keine richtige Schlafposition.
Die Temperatur von gestern ist geblieben, aber es hat sich seit den frühen Morgenstunden der so genannte Schleimtropfen gelöst: Man sagt, dass die Geburt nun nicht mehr lange auf sich warten lässt.

10. Dezember 2009 (61. Tag)

Shirin spannt uns weiter auf die Folter. Alle Anzeichen sind da – große Unruhe, läuft ständig hin und her und vergangene Nacht kam sie aus dem Hecheln nicht mehr raus, nach zwei Stunden legte sie sich aber wieder hin und schläft seitdem friedlich – aber noch tut sich nichts.

11. Dezember 2009 (62. Tag)

Immer noch keine Babys da. Shirin baut jetzt in ihrer Wurfkiste richtige Nester, aber die Nacht verlief sehr ruhig.
Sie muss sich jetzt viel lösen, aber danach will sie sofort wieder zurück in ihr Wurfzimmer.
Gestern hatten wir nochmal ein Telefongespräch mit dem Arzt, der meinte, dass alles normal verlaufe.

12. Dezember 2009 (63. Tag)

Nachdem die Temperatur gestern über Tag stark gefallen war, stieg sie am Abend wieder leicht an. Shirin hat den ganzen Tag über gehechelt und war, wie in den letzten Tagen auch, sehr unruhig.
Seit den frühen Morgenstunden fiel die Temperatur wieder auf 36,9 °C, das sind 0,6 °Grad weniger als gestern Abend.
Shirin liegt jetzt ganz ruhig in ihrem Korb und ab und zu keucht sie vor sich hin.
Sie will seit zwei Tagen so gut wie garnichts mehr essen, was aber völlig normal ist.

Ein paar Stunden später, am Nachmittag, traten bei Shirin die ersten ernsthaften Wehen auf, die uns aufhorchen ließen. Bis zum frühen Abend verstärkten sich diese so sehr, dass wir dachten: „Endlich, es geht los!“ Doch je später der Abend wurde, desto entspannter wurde auch Shirin, bis sie irgendwann ganz tief eingeschlafen war.

Geburtsablauf

Am 13. Dezember (64. Tag), um 11 Uhr, traten erneut Wehen bei Shirin auf, allerdings zunächst nur leichte. Bis zum Nachmittag steigerten sich diese dann so stark, dass ich meine Freundinnen, Ute und Uschi, zur Unterstützung alarmierte. Kaum trafen die beiden bei uns ein, platzte bei Shirin auch schon die Fruchtblase. Von da ab hieß es: Warten, warten, warten, denn es sollte noch gut 2,5 Stunden dauern, bis der erste Welpe das Licht der Welt erblickte.

Um 17.05 Uhr war es endlich so weit: der erste Rüde wurde geboren. Wir waren alle so erleichtert, dass Shirin bald die letzte Hürde genommen haben sollte, da die letzten Tage für sie körperlich doch schon sehr anstrengend waren.

Doch nachdem der erste Welpe geboren war, ging es nicht mehr so richtig weiter. Shirin hatte zwar Wehen, doch diese waren nicht stark genug, um weitere Welpen herauszupressen. Um 18.45 Uhr machten wir uns deshalb auf den Weg zum Tierarzt, um sicher gehen zu können, dass alles in Ordnung war.

Zunächst wurde Shirin geröntgt, damit sichergestellt werden konnte, dass kein Welpe quer im Geburtskanal lag. Als fesstand, dass dies nicht der Fall war, massierte die Tierärztin Shirins Bauch, bis kurze Zeit später eine heftige Wehe kam, die dann den zweiten Welpen, dieses Mal eine kleine Hündin, auf die Welt brachte.(19.22 Uhr)

Die nächsten drei Welpen folgten dann in verhältnismäßig kurzen Abständen aufeinander:

19.55 Uhr Rüde, 20.18 Uhr Rüde, 21.05 Uhr Rüde

Danach legte Shirin eine kleine Pause ein, bevor um 21.55 Uhr eine weitere gesunde, kleine Hündin das Licht der Welt erblickte, welcher schon kurze Zeit später (22.15 Uhr) eine weitere junge Dame folgte.

Dann tat sich bei Shirin überhaupt nichts mehr, obwohl die Tierärztin den Bauch massierte und Shirin half, einen weiteren Welpen durch den Geburtskanal zu schieben. Um 23.15 Uhr riet die Tierärztin zu einem weiteren Röntgen. Auf diesem Bild sah man noch einen letzten Welpen, der sehr groß war und dessen Kopf bereits im Geburtskanal lag. Shirin war mittlerweile schon so erschöpft, dass an weiteres Pressen nicht mehr zu denken war. Deshalb bekam sie ein wehenförderndes Mittel. Um 23.50 Uhr wurde dann auch tatsächlich der letzte Welpe geboren. Leider handelte es sich hierbei um eine Totgeburt. Zu der großen Freude über den vielen Nachwuchs gesellte sich aber auch Trauer um das kleine Würmchen, das wir leider über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten. Auf Wunsch der Tierärztin hätte dieser Welpe Wilma heißen sollen. Wilma findet jetzt ihre Ruhe an einem schönen Ort. Ein kleines Kreuz mit ihrem Namen steht in der Tierarztpraxis, in der ihre Brüder und Schwestern das Licht der Welt erblickten.

Shirin und ihre Babys haben die ganzen Anstrengungen sehr gut überstanden. Wir sind stolz auf sie und bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich für die ganze Unterstützung, die uns entgegengebracht wurde!